Tipps von Kerstin Müller

Hier kommen wir zu einem Bereich, der bei uns immer noch zu den Tabuthemen gehört und für die „Mann“ sich erst interessiert, wenn sie Probleme macht – die Prostata. Sogar wenn die typischen Beschwerden auftreten und zur Qual werden, redet „Mann“ selten darüber. Dabei hat sie eine sehr bedeutende Aufgabe, liefert sie doch den größten Anteil am Volumen der Samenflüssigkeit. Ihr Sekret fungiert dabei als Nährlösung für Samenzellen, die alles enthält, was diese auf ihrem beschwerlichen Weg zur Eizelle brauchen: Fruchtzucker, Wasser und Säure. Zusätzlich erhalten die Samenzellen Natrium, Kalium, Zink und Magnesium und nur, wenn die Prostata für die richtige Mischung sorgt, ist die Fruchtbarkeit des Mannes gewährleistet. (Also, liebe Männer, würdigt eure Prostata!).

Doch auch schon Berühmtheiten wie Leonardo da Vinci und der Anatom Vesalius zerbrachen sich über die Prostata den Kopf und erst im 18. Jh. gelang es dem italienischen Arzt Giovanni Bathista Morgagni den korrekten Aufbau und die Funktion dieses Organs darzustellen. So wie früher über die Funktion gerätselt wurde, so herrscht heute eine große Unsicherheit bezüglich der Probleme und der Behandlungsmöglichkeiten. Doch welche Probleme im Zusammenhang mit der Prostata gibt es überhaupt?

Eine unangenehme (und gleichzeitig sinnvolle) Eigenschaft der Prostata ist ihre Vergrößerung. Ist sie im Normalfall so groß wie eine Kastanie, kann sie – gerade bei älteren Männern – durchaus die Größe eines Pfirsichs einnehmen, was so nicht weiter schlimm ist. Da aber die Harnröhre durch die Mitte der Prostata verläuft, kann es bei einer Vergrößerung der Prostata zu Problemen beim Wasserlassen kommen, da die Harnröhre verengt wird. So wird der Harnstrahl immer schwächer und manchmal lässt die angeschwollene Prostata den Urin nur noch tröpfchenweise hinaus, was für den Betroffenen sehr unangenehm ist. Im schlimmsten Fall droht ein kompletter Harnverhalt. Weiterhin kann der Stau der Prostata und Blase Ursache von ständigen Entzündungen sein.
Den betroffenen Männern bleibt häufig nichts anderes übrig, als sich mehrmals täglich mit Hilfe eines Katheters zu erleichtern. Manche nehmen auch eine Operation in Kauf – die aber häufig eine Impotenz zur Folge haben kann.

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