ABWÛN D’BWASCHMÂJA
Oh Du, atmendes Leben in Allem,
Ursprung des schimmernden Klanges.
Du scheinst in uns und um uns,
selbst die Dunkelheit leuchtet,
wenn wir uns erinnern.
Hilf uns einen heiligen Atemzug zu atmen,
bei dem wir nur Dich fühlen –
und Dein Klang in uns erklinge und uns reinige.
Lass Deinen Rat unser Leben regieren
und unsere Absicht klären für die gemeinsame Schöpfung.
Möge der brennende Wunsch Deines Herzens
Himmel und Erde vereinen durch unsere Harmonie.
Gewähre uns täglich,
was wir an Brot und Einsicht brauchen:
Das Notwendige für den Ruf des wachsenden Lebens.
Löse die Stränge der Fehler, die uns binden,
wie wir loslassen, was uns bindet an die Schuld anderer.
Lass oberflächliche Dinge uns nicht irreführen,
sondern befreie uns von dem, was uns zurückhält.
Aus Dir kommt der allwirksame Wille,
die lebendige Kraft zu handeln,
das Lied, das alles verschönert
und sich von Zeitalter zu Zeitalter erneuert.

One thought on “Das ‘Vater unser’ aus dem aramäischen”

  1. Genau so und nicht anders hat es Jesus an die Jünger gegeben. Alles Andere ist eine Fälschung. “An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen”, steht schon in der Offenbarung des Johannes. Ich habe gerade den Text von Gautama Buddha gelesen und finde, er hat recht. Was in Büchern steht, ist über die Jahrtausende als Mund-zu-Mund-Propaganda falsch verstanden, falsch übersetzt und falsch aufgeschrieben worden. Herr wefel, ich habe ein Gedicht dazu geschrieben, bzw. eine Geschichte.

    Der Schriftgelehrte und der Liebe Gott.

    Eines Tages trug es sich zu, dass der Liebe Gott beschloss, nach Hause zu gehen. Er betrat die Erde, nachdem er die Himmelsleiter hinabgestiegen war, und eilte in die Stadt in dem Lande auf dem Kontinent, von der er wusste, dass sie dort lag. Er betrat das Gebetshaus, in dem gerade Schriftgelehrte zum Studium der Heiligen Schriften versammelt waren. Doch sie erkannten ihn nicht, da er als armer Bettelmann gestaltet dort eintrat. Sie hießen den alten Mann, der in Wahrheit gott da selbst war, eintreten und mitbeten; und so ging der Alte wie unter einer schweren Last krumm gebeugt und gestützt auf einen Gehstock hinein ins Gebetshaus. Kalt war es darin; kalt auf spiritueller und energetischer Weise. Da sprach der Schriftgelehrte den alten Mann an. „Sag, guter alter Mann, Du hast doch in der Schrift gelesen, dass Gott eines Tages aus Zorn auf die Menschen Diese mit der Sintflut und später durch die Brandschatzung von Sodom und Gemorah heimsuchte. Was fällt Dir dazu ein?“ Gott schauderte es vor Grusel und Entsetzen und er sagte, nachdem er tief Luft genommen: „Also, mein lieber Sohn, vernimm das Eine; es bricht mein Herz an jedem siebten Tage, wie schlecht Ihr mich doch macht, Ihr Kleingläubigen! Was nur hätte ich davon, meine Schöpfung ins Verderben zu stürzen? Hätte ich das gewollt, hätte ich nicht die Welt zu erschaffen brauchen und Alles, was auf Ihr lebt; denn Ihr sollt fruchtbar sein und Euch mehren und so zahlreich sein, wie Sandkörner am Strande und in der Wüste.“ Als der alte Mann in leuchtend weißem Gewande da stand und den Schriftgelehrten freundlich anlächelte, gingen ihm die Augen auf, dass es Gott war, der sein eigenes Haus betrat und eben mit ihm gesprochen hatte.

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